Monat: Juni 2022

Tag 46: Cottonwood Pass Tentsite (749.5) nach Crab Tree Meadow (766.3) – 16.8 + 1.1 = 17.9 Meilen

Am Morgen ist es noch recht kühl, aber innerhalb ein paar Meilen soll Chicken Spring Lake kommen. Der erste alpine See auf unserem Weg. Deshalb machen wir uns nach dem Aufstehen direkt zum Frühstücken dorthin auf den Weg. Als wir ankommen, ist die Sonne schon recht warm, so dass wir uns alle auch sogar noch zum Schwimmen in den See trauen. Kalt aber erfrischend!

Da es am See so schön ist, bleiben wir noch etwas länger und machen uns erst gegen 09:00 Uhr wieder auf den Weg.

Die Sierra ist landschaftlich einfach wunderschön. Wir machen Mittagspause an einem glasklaren Bach bei angenehmen sonnigen Wetter.

Den anschließenden Anstieg meistern wir und dann steigen wir wieder ab in Richtung der Abzweigung zum Mount Whitney. Der Berg gehört zwar nicht zum PCT, ist aber dennoch beliebt. Denn er ist mit 4418m der höchste Berg in den USA außer Alaska. Und wir dürfen ihn mit unserem PCT Permit besteigen, was ansonsten auch recht schwierig ist.

Gegen Abend erreichen wir die Abzweigung und wandern noch bis zur letzten erlaubten Tentsite um in der folgenden Nacht möglichst früh losgehen zu können. Wir wollen nämlich am liebsten den Sonnenaufgang auf dem Gipfel sehen, aber dafür müssen wir schon in der Nacht aufbrechen. Wir campen auf einer wunderschönen Wiese mit vereinzelten Bäumen und gehen früh schlafen, damit wir wenigstens noch ein paar Stunden Schlaf bekommen.

Tag 45: Death Canyon Creek Tentsite (730.8) nach Cottonwood Pass Tentsite (749.5) – 18.7 Meilen

Erstmal die gute Nachricht: Spicy geht es wieder gut. Wir können also unseren Plan wieder aufnehmen, übermorgen Abend am Sidetrail zum Mount Whitney zu sein, den wir am Samstag besteigen möchten.

Der Tag fängt gut an, das Wetter ist angenehm und es geht leicht und stetig bergauf. Nach fast 4 Meilen gibt es eine wunderbare Aussicht über das ganze Tal – und Handy-Empfang. Ich hatte gar nicht damit gerechnet, aber viele Hiker nutzen es für eine Pause um gleichzeitig mit der Welt zu kommunizieren. Und um ein zweites Frühstück einzunehmen. Meinen ersten Energieriegel hatte ich schon um 06:00 Uhr nach dem Aufwachen gegessen, da ich direkt Hunger hatte.

Noch ein Stückchen weiter hinauf mache ich mit Mastermind Mittagspause. Die Sierra ist bis jetzt wunderschön und es ist sogar nur der Anfang. Erst morgen werden wir „richtig in die Berge kommen“. Wir sind gespannt.

Nach einem angenehmen Nachmittag campen wir noch vor dem ersten alpinen See, da es hier noch wärmer ist und es vermutlich weniger Kondensation gibt.

Zu unseren freudigen Überraschung schließen noch Pickle und Tall Boy zu uns auf, nachdem sie zwei wahnsinnige Meilen-Tage abgeleistet haben. Nun ist unsere ursprüngliche Gruppe vom Anfang wieder komplett und wir freuen uns, die weitere Sierra gemeinsam zu laufen.

Wir essen noch gemeinsam zu Abend und gehen dann in unsere wohlverdienten Schlafsäcke.

Tag 44: Beck Meadow Spring Tentsite (715.0) nach Death Canyon Creek Tentsite (730.8) – 15.8 Meilen

Als ich aufwache und auf dem Zelt schaue, sehe ich schon Burn Notice und Mastermind. Auch Spicy war hier. Also sind wir fast komplett. Tall Boy und Champagne haben es gestern nicht mehr hierher geschafft, werden hoffentlich aber noch zu uns aufschließen. Nur Keeper musste leider schon wieder abreisen. Ich habe ihn leider am General Store nicht gesehen, aber anscheinend fühlte er sich nach seiner Ankunft nicht gut und ihm war übel. Auch am nächsten Tag ging es ihm richtig schlecht. Das ist so traurig, wir hätten ihn so gerne mit dabei gehabt!

Nach wenigen Meilen frühstücke ich mit Miso und Mastermind an einem kleinem Fluss und wir sitzen dabei im grünen Gras. Wie anders und schön grün hier alles aussieht!

Wir lernen auch schnell eine weitere Eigenschaft der Sierra kennen: Es geht in Wellen mit Berg und Tal immer bergauf. Als wir mittags auf einem Berg ankommen, machen wir erstmal Mittagspause. Danach geht es zum Glück erstmal wieder bergab. Auf einer schönen Wiese treffen wir Spicy wieder und wir ziehen nach einer kurzen Pause zu viert weiter.

Plötzlich geht es Spicy nicht gut und ihr ist übel. Wir sind uns nicht sicher ob es an der Höhe liegt oder ob vielleicht etwas in Kennedy Meadows nicht in Ordnung war. Jedenfalls beschließen wir an der nächsten Wasserquelle vorzeitig unsere Zelte aufzuschlagen, damit Spicy sich ausruhen kann. Hoffentlich geht es ihr morgen wieder besser.

Es ist noch früh am Abend und man kann entspannt essen. Als ich mein Essen zubereiten will, fällt mir auf, dass dummerweise meine Sonnencreme vorne im Rucksack ausgelaufen ist. Also muss ich erstmal die Sachen reinigen. Zum Glück habe ich noch eine weitere Sonnencreme und es ist immerhin fließendes Wasser in der Nähe.

Wir haben bereits festgestellt, dass auf dem Trail immer mal wieder Probleme auftreten, die man lösen muss. Da man immer unterwegs ist, erfordert es dann manchmal schnelle und praktikable Entscheidungen. Aber man lernt dabei und sowas gehört wohl einfach zu dem Abenteuer dazu.

Wir genießen die restliche freie Zeit des Abends und gehen dann zum Bedauern der Moskitos früh im geschützten Zelt schlafen.

Tag 43: Kennedy Meadows South (702.2) nach Beck Meadow Spring Tentsite (715.0) – 12.8 Meilen

Heute soll es endlich losgehen in die Sierra. Vorher muss ich aber erstmal austüfteln, wie ich den Bärenkanister mit meinem Rucksack transportieren kann. Nach ein paar Versuchen steht fest: Am besten wird er einfach oben darauf geschnallt, alles andere passt nicht so recht.

Bevor es losgeht, wollen wir auch nochmal ein richtiges Frühstück mitnehmen. Also nochmal einen Riesen-Pancake – juchuu!

Um 10:00 lassen wir uns mit dem Shuttle wieder zum General Store bringen. Hier nutzen wir noch etwas das freie Internet und verweilen noch etwas im Schatten. Mittlerweile ist es sehr heiß und da möchte man nicht direkt in der Mittagshitze loslaufen.

Wir haben ausgemacht, dass wir heute nicht ganz so viele Meilen laufen und uns auf dem Zeltplatz auf der ersten Bergkette treffen. Weiter oben zu zelten hat den Vorteil, dass es gefühlt etwas wärmer ist und es auch nicht so viel Kondensation gibt wie im Tal.

Kurz bevor wir losgehen wollen, geht ausgerechnet noch meine Sonnenbrille kaputt. Also muss ich noch schnell Ersatz besorgen. Die Auswahl ist etwas begrenzt, aber ich finde immerhin eine, die angenehm zu tragen ist und polarisierte Gläser hat.

Um 14:30 Uhr kommen wir endlich los. Eigentlich wollen auch Champagne und Tall Boy mitlaufen, aber sie sind noch nicht ganz fertig. Spicy, Mastermind und die anderen sind schon früher am Morgen losgelaufen und mittlerweile bestimmt schon fast da.

Man merkt gleich, dass sich die Landschaft jetzt verändert. Es ist zwar noch etwas sandig, aber insgesamt wird alles grüner und es gibt auch mehr Wasser. Wir nutzen die Chance am ersten Fluss und kühlen uns kurz ab, bevor es den Rest des Tages bergauf gibt.

Da wir den Tag über etwas getrödelt haben, kommen wir etwas unter Zeitdruck und müssen zwischendurch eine Dinner-Pause einlegen. Danach wandern wir bis es dunkel wird. Eigentlich ist es auch mal ganz interessant in der Dämmerung zu laufen, denn dann wirkt alles so ruhig und friedlich.

Gegen 21:20 Uhr erreichen wir endlich den Zeltplatz und bauen nur noch schnell unser Zelt auf.

Tag 42: Zero Day in Kennedy Meadows

An einem Zero Day könnte man eigentlich ausschlafen. Da man aber noch im Rhythmus ist, bin ich wieder kurz vor 06:00 Uhr wach. Ich nutze die Zeit um in Ruhe aufzustehen und dann etwas zu telefonieren.

Früh am Morgen werden hier auch die Generatoren angeworfen, denn es gibt hier keine konstante Stromversorgung.

Ab 08:00 gibt es Frühstück und das kann sich wirklich Hiker Breakfast nennen: Unter anderem gibt es einen Pancake, der größer ist als der Teller.

Danach gehe ich sofort zu Triple Crown Outfitter um das Essen für die nächsten Tage und eine neue Gaskartusche zu kaufen. Auch kann ich hier meinen reservierten Bärenkanister abholen, den ich für die Durchquerung der Sierra ausleihe. Microspikes sind hier leider ausverkauft, deshalb bestelle ich mir welche zur nächsten Stadt Bishop. Vorher werden sie zum Glück nicht wirklich gebraucht.

Danach ist endlich etwas Erholung angesagt und zwischendurch lässt sich noch mal ein Eisbecher verdrücken. Heute treffe ich auch Pickle, Monkey Hands, Barbora, Munchies und Helene wieder. Jetzt sind also wirklich die meisten bekannten Gesichter in Kennedy Meadows angekommen.

Am Nachmittag finde und flicke ich noch ein drittes Loch in meiner Luftmatratze (langsam werde ich darin zum Profi) und versuche schon mal, mein Essen in den Bärenkanister zu quetschen – was natürlich nicht ganz gelingt. Da muss ich wohl die nächsten 50 Meilen noch etwas wegessen, bevor es Pflicht wird, einen Bärenkanister zu verwenden.

Auch meine Schuhe habe ich hier ausgetauscht und durch neue des gleichen Typs ersetzt. Nach 700 Meilen war einfach kaum Profil mehr da und das ist für die Sierra aber notwendig.

Als Abschluss gibt es noch Burger und Bier. Insgesamt bin ich jetzt wieder gut erholt und bereit, morgen endlich in die Sierra zu starten.

Tag 41: South Fork Kern River Tentsite (696.9) nach Kennedy Meadows South (702.2) – 5.3 Meilen

Heute wollte ich es etwas ruhiger angehen, aber irgendwie wird man doch immer zu gleichen Zeit wach. Also habe ich mich um 06:30 Uhr auf den Weg gemacht um die letzten Meilen nach Kennedy Meadows zurückzulegen.

Kennedy Meadows liegt im Nichts, besteht für Hiker nur aus einem General Store und Grumpy‘s Retreat, hat aber eine große Bedeutung: Es markiert das Ende der Wüste und ist das Basislager und somit der Start in die Sierra. Deshalb bekommt jeder Hiker, der es bis hierhin schafft, einen kleinen Applaus von den schon anwesenden Hikern, da man 700 Meilen durch die Wüste geschafft hat. Und tatsächlich fühlt es sich das erste Mal wie eine wirkliche Errungenschaft an. Eine große Sektion ist abgeschlossen und jetzt erwartet einen mit der Sierra das nächste Highlight.

Nachdem ich am General Store angekommen bin, habe ich das erste mal seit 2 Tagen wieder die Möglichkeit über WLAN nach Hause zu telefonieren. Handy-Empfang gibt es in der Gegend so gut wie gar nicht. Danach warte ich auf ein Shuttle nach Grumpy‘s Retreat, wo ich Miso, Spicy, U-Turn, Mastermind, Tall Boy und Champagne wiedersehe. Auch Burn Notice ist etwas später da und sogar Pickle und Keeper sollen noch nach Kennedy Meadows kommen. Es scheint so, als wären in Kennedy Meadows alle wieder zusammengekommen und als könnten wir zusammen in die Sierra starten.

Aber vorher wird sich der Rest des Tages erstmal erholt und morgen wird es auch noch einen Ruhetag geben.

Nach einem relativ großen Grumpy‘s Burger wasche ich meine Wäsche. Die Maschinen sind nicht die besten und so kann ich nach fast zwei Stunden die noch sehr nasse Wäsche endlich in der Sonne trocknen. Und in der Zwischenzeit ist noch Zeit für einen großen Eisbecher. Auch den Luxus einer warmen Dusche gönne ich mir und danach fühlt man sich nach etlichen Tagen endlich mal wieder frisch.

Am Abend sitzen wir noch bei einem Bier auf der Außenterrasse und unterhalten uns. Und da ich wieder etwas mehr Gewicht zulegen muss, gibt es zum Abschluss des Tages noch eine Pizza.

Nach längerer Zeit auf dem Trail freut man sich immer auf solche Tage und auch auf einen weiteren Ruhetag morgen.

Tag 40: Spanish Needle Creek Tentsite (672.8) nach South Fork Kern River Tentsite (696.9) – 24.1 Meilen

Heute ging es gegen 06:30 Uhr los. Es ist etwas bewölkt und gar nicht so warm, deshalb brauchte man morgens länger noch eine Windjacke als die letzten Tage.

Vormittags treffe ich auf Tony und Drew, zwei ältere sehr nette Kerle aus den USA, mit denen man sich gut unterhalten kann. Sie sind etwas langsamer unterwegs, aber vielleicht treffe ich sie in Kennedy Meadows wieder.

Die Mittagspause verbringe ich mit Miso und Burn Notice. Miso will heute unbedingt noch nach Kennedy Meadows. Da es ca. 30 Meilen sind und man erst spät abends ankommen würde, lassen Burn Notice und ich es lieber ruhiger angehen und wandern auf nicht zu schwierigem Terrain entspannt bis nur ca. 18:00 Uhr weiter. Dann genießen wir noch unser Abendessen in der Sonne mit Blick auf die ersten Sierra-Berge.

Die restlichen 5 Meilen nach Kennedy Meadows werden wir dann morgen früh in Angriff nehmen.

Tag 39: Walker Pass Campground (651.3) nach Spanish Needle Creek Tentsite (672.8) – 21.5 Meilen

Nach dem anstrengenden Tag gestern haben wir heute etwas länger geschlafen und sind erst gegen 07:00 Uhr gestartet. Am Anfang ging es die Berge hinauf, die wir gestern schon gesehen hatten. Morgens geht das aber in der Regel recht gut, denn es ist noch nicht so warm und die Beine sind noch ausgeruht. Oben angekommen habe ich erstmal Pause gemacht und zum Glück hatte ich Handy-Empfang um mit Hilke zu telefonieren. Denn heute ist unser Hochzeitstag! Klar wäre ich da lieber zuhause, aber noch habe ich ein paar Meilen vor mir.

Gegen Mittag kommt schon der nächste Anstieg. Kaum ist der gemeistert, erleben wir bei der Mittagspause eine freudige Überraschung: Burn Notice ist wieder da! Nach längerer Zeit erst vor und dann hinter uns, haben wir uns heute wieder getroffen und die Wanderung direkt zusammen fortgesetzt.

Am späten Nachmittag erreichen wir die einzige Wasserquelle des Tages und vollbepackt geht es dann den dritten Anstieg des Tages hinauf. So spät am Tag ist das echt kräftezehrend, zumal der Wind jetzt auch etwas zugenommen hat. Erschöpft erreichen wir gegen 19:00 Uhr unseren anvisierten Zeltplatz oben auf dem Berg und genießen noch kurz unser Abendessen. Leider ist mein Gas aufgebraucht, aber Miso leiht mir netterweise ihren Kocher, so dass ich doch noch eine warme Mahlzeit bekomme. Zum Glück erreichen wir bald Kennedy Meadows, wo ich dann eine neue Gaskartusche kaufen kann.

Nach drei längeren Anstiegen heute, freuen wir uns dann alle auf unseren Schlafsack.

Tag 38: Willow Spring Tentsite (624.3) nach Walker Pass Campground (651.3) – 27.0 Meilen

Heute gibt es nach 7 Meilen ein Water Cache und danach einen steilen Abstieg. Um der Mittagshitze zu entkommen, stehen wir um 05:00 Uhr auf und laufen eine halbe Stunde später los.

Gegen 08:00 Uhr erreichen wir den Water Cache. Wir füllen auf 4 Liter Wasser auf und frühstücken noch schnell, bevor es dann an den Anstieg geht. Bisher war die heutige Aussicht toll gewesen. Es wird wieder bergiger und auch etwas windiger. Deshalb ist der Anstieg gar nicht so schlimm wie befürchtet. Die Beine sind mittlerweile auf solche Anstiege trainiert. Man merkt aber den hohen Energiebedarf daran, dass man oben direkt wieder Hunger hat, obwohl man vor kurzem erst gefrühstückt hatte. Die Jagd nach Kalorien gehört hier also einfach dazu. Es ist wie Benzin, welches den Motor am Laufen hält.

Gegen 12:00 Uhr machen wir Mittagspause. Wir sind bisher schon 14 Meilen gelaufen und überlegen deshalb noch bis zum Walker Pass Campground weiterzulaufen. Wir versuchen es und es sollte sich auszahlen: Als wir nach einem angenehmen Nachmittag gegen 18:00 Uhr den Campground erreichen, treffen wir dort auf Little Fish, einen Trail Angel, der circa drei Stunden gefahren ist um uns glücklich zu machen. Es gibt kühle Getränke, Äpfel und sogar Pizza! Nach so einem Tag ist das ein Traum! Ich kann nur immer wieder betonen, das die Trail Angel hier wirkliche Engel sind und wir wissen das so zu schätzen und sind ihnen so dankbar für ihre außergewöhnliche Hilfsbereitschaft!

Der Campground befindet sich an einem Hang und aus dem Zelt hat man einen tollen Blick auf die Berge. Da müssen wir morgen natürlich wieder hoch… aber darüber möchte ich mir erst morgen Gedanken machen.

Tag 37: Robin Bird Spring Tentsite (604.4) nach Willow Spring Tentsite (624.3) – 19.9 Meilen

Ich werde kurz vor 6 Uhr wach und packe schnell meine Sachen zusammen, denn außerhalb des Schlafsacks ist es noch ziemlich kalt. Vermutlich weil der Zeltplatz im Wald liegt und auf der Schattenseite des Berges. Aber mit den ersten Meilen und Sonnenstrahlen wärme ich mich schnell wieder auf.

Da ich am Vormittag ein Hörbuch höre (QualityLand von Marc-Uwe Kling) laufe ich prompt an der nächsten Wasserquelle vorbei. Beim Zurücklaufen treffe ich aber andere Hiker und sie geben mir den Tipp, dass in sieben Meilen ein Water Cache ist. Glück gehabt! Also laufe ich lieber wieder vorwärts und erreiche den Water Cache gegen Mittag.

Am Morgen sah es mit viel Wald noch so aus, als würde man die Wüstenregion langsam hinter sich lassen, beim Water Cache wird einem klar, dass das mitnichten der Fall ist. Es ist wieder sehr heiß, es gibt kaum Schatten und ohne die Water Caches müsste man Wasser über mehr als 30 Meilen tragen.

Ich mache am Water Cache eine Pause unter einem Joshua Tree und sehe einem Cowboy zu, wie er Rinder die Straße entlang treibt. Als ich gerade wieder in der Hitze weiterwandern will, hält plötzlich ein Jeep und wir hören nur „Do you want some ice cream?“. Es ist ein Trail Angel und sein Name ist Dean. Und dank ihm können wir überraschenderweise in der Wüste Schoko-Eis essen. Etwas surreal, aber großartig. Und in der Wüste schmeckt Eis gleich doppelt gut!

Den Rest des Nachmittags geht es langsam in der Hitze bergauf. Wir campen in einer kleinen Oase aus Joshua Trees und gehen nach dem Essen früh ins Bett. Morgen müssen wir Wasser über noch größere Strecken schleppen und deswegen wollen wir früh aufstehen.