Als ich heute um 06:30 Uhr aufstehe, sind die meisten schon weg. Ich mache mich schließlich mit Mastermind eine Dreiviertelstunde später auf den Weg.
Als wir eine Weile gelaufen sind, wird plötzlich die Umgebung wieder rauchiger. Man kann riecht es auch deutlich. Kurz bin ich etwas beunruhigt, aber als ich die Luftqualität mit einer App überprüfe und mit dem Verlauf des PCT abgleiche, stelle ich fest, dass der Rauch aus dem Süden vom McKinney Fire kommen muss. Wir sind die letzten zwei Tage vorwiegend östlich gelaufen und befinden uns deshalb immer noch auf der Höhe von Ashland. Da es heute aber weiter nach Norden geht, sollte der Rauch im Laufe des Tages weniger werden. Und so ist es dann auch. Gegen Mittag scheint wieder alles normal zu sein.
Als wir mittags an einen Highway kommen, treffen wir dort auf Cool Waters, der letztes Jahr den PCT gelaufen ist und heute Trail Magic anbietet. Wir sind begeistert, setzen uns mit einem Snack und kühlen Getränk in die bequemen Stühle und plaudern etwas. Nachdem wir uns bedankt und verabschiedet haben, wandern wir kurz weiter und machen dann an einem Bach Mittagspause.
Nachmittags mache ich einen kurzen Abstecher zum Squaw Lake, um schwimmen zu gehen. Allerdings ist der Grund sehr morastig und der See am Ufer nicht so tief. Aber für eine kurze Erfrischung reicht es. Eigentlich wollte Mastermind auch zum See, aber ich kann ihn nicht entdecken.
Gegen Abend komme ich an eine Wasserquelle, wo ich fürs Kochen und die nächsten 11 Meilen Wasser mitnehmen muss. Da hier schon alle Zeltplätze belegt sind, gehe ich noch etwas weiter bis zu einer Kreuzung, wo es noch ein paar zusätzliche Zeltplätze gibt. Ich beschließe, hier mein Zelt aufzubauen. Die nächsten Plätze sind noch ein gutes Stück entfernt und ich müsste sonst im Halbdunkeln essen, worauf ich keine Lust habe. Obwohl der letzte Platz voll war, bin ich hier ganz allein – mit vielen Moskitos. Nachdem die ersten zwei Tage in Oregon relativ ruhig waren, fliegen mittlerweile Moskitos wieder regelmäßige Angriffe auf unschuldige Hiker. Ich esse in Ruhe und flüchte dann in mein Zelt.