Ich wache heute um 05:30 Uhr auf. Wie es aussieht, haben die Moskitos über Nacht Verstärkung geholt und warten sehnsüchtig darauf, dass ich endlich das Zelt öffne. Da ich heute ein paar mehr Meilen laufen will, starte ich bereits kurz nach 06:00 Uhr in kompletter Schutzmontur. Allerdings muss ich meine Jacke nach kurzer Zeit ausziehen, da es sonst einfach zu warm ist.
Am Vormittag erklimme ich einen kleinen Hügel und werde dort von Mastermind eingeholt – Ich hatte wohl morgens sein Zelt beim Vorbeigehen nicht gesehen. Mastermind will heute das erste Mal über 30 Meilen laufen und bis nach Mazama Village kommen. Ich möchte eigentlich kurz davor campen und schaue einfach mal wie weit ich komme.
Nach dem Hügel werden die Moskitos zum Glück etwas weniger. Im weiteren Verlauf sehe ich zum ersten Mal einen Wanderer, der mit 2 Pferden und einem Esel unterwegs ist. Er sagt uns, dass auf dem nächsten Hügel fast kein Baum mehr am Leben ist. Und in der Tat betrete ich kurz darauf ein älteres verbranntes Gebiet. Dieses zieht sich länger als gedacht und alle Zeltplätze, die ich anvisiert hatte, befinden sich noch darin. Da ich bei den toten Bäumen skeptisch bin, wandere ich also immer weiter. Gegen Abend bekomme ich Hunger und beschließe kurz Pause zu machen um etwas zu essen. Kurz darauf passiere ich die Grenze zum Crater Lake National Park.
Nach einer kurzen Abschätzung könnte ich noch vor Einbruch der Dunkelheit in Mazama Village sein. Ich versuche es und bin auch tatsächlich noch im Hellen beim Highway. Allerdings muss ich noch ein Stück weiterlaufen um einen Sidetrail nach Mazama Village nehmen zu können. Dies hatte ich in der App übersehen. Auf den letzten Metern wird es jetzt wirklich dunkel und ich muss noch kurz meine Stirnlampe bemühen. Aber ich schaffe es zum Campground und finde zwischen den vielen Zelten der Hiker noch einen Platz für mich. Um 21:30 Uhr habe ich mein Zelt aufgebaut und falle müde hinein. Insgesamt war es ein langer Tag, aber immerhin habe ich einen neuen Tagesrekord mit über 36 Meilen aufgestellt.