Heute kann ich ausschlafen. Am Morgen regnet es kurz, aber dann wird das Wetter besser. Das heißt, ich kann noch in Ruhe meine Sachen trocknen, bevor ich alles für Seattle zusammenpacke. Es fühlt sich komisch an, denn dies war meine letzte Nacht im Zelt, nachdem ich fast 5 Monate darin geschlafen habe.
Ich nehme eins der Fahrräder und statte der Bäckerei noch einen letzten Besuch ab um noch mal das leckere Baguette zu essen. Gegen 11:30 Uhr kommt Runway vorbei. Er ist ein Trail Angel, der dieses Jahr auch einen Teil des PCT gelaufen ist und dann wegen einer Verletzung aussteigen musste. Er ist so nett und nimmt einige von uns mit nach Seattle.
Die Fahrt dauert ca. 3,5 – 4 Stunden und wir machen zwei Pausen um etwas zu essen und zu tanken. Als wir gegen 16:30 Uhr in Seattle ankommen, werde ich sogar noch zu meinem Hostel gefahren, wo ich mich für die nächsten 3 Nöchte einquartiert habe. Das Hostel liegt zentral in Downtown und nach einer Dusche schaue ich mir schon mal kurz Pike Place Market und die Waterfront an. Später treffe ich Mastermind im Hostel wieder und wir nehmen noch das heutige Special des Hostels mit: Ein kostenloses Pasta Dinner! Ich esse aber nur einen Teller, denn um 7:00 Uhr sind wir noch mit Pickle und Tall Boy zum Abendessen verabredet. Wir wollen als Belohnung für unsere Mühen noch einmal gut essen gehen, bevor wir dann wieder unsere eigenen Wege gehen.
Wir verbringen eine schöne Zeit in einem angenehmen Restaurant in Downtown und das Essen ist sehr lecker. Erstaunlich, dass wir wir vor wenigen Tagen noch durch die kalte und nasse Nacht gewandert sind und jetzt hier mit all den Annehmlichkeiten zusammensitzen.
Nach dem Essen gehen wir noch in eine Bar und Trinken noch ein Bier bzw. Whiskey zusammen. Mittlerweile ist es spät geworden und nachdem Mastermind schon aufgebrochen ist, verabschiede ich mich von Pickle und Tall Boy. Vermutlich werde ich sie in den nächsten Tagen nicht mehr sehen, so dass der Abschied nach so vielen gemeinsamen Erlebnissen doch etwas schwer fällt. Aber wir beschließen einfach, dass es kein Abschied für immer ist und wir uns einfach in Zukunft mal wieder treffen.
Gegen 0:30 Uhr bin ich wieder im Hostel und versuche, mich wieder langsam an ein normales Bett zu gewöhnen.