Tag 49: Bullfrog Lake Trail (788.5) nach Kearsarge Pass Trailhead / Bishop – 7.5 Meilen

Gestern Abend ist das Wetter noch leicht umgeschlagen und deshalb war es in der Nacht kalt und windig. Ich hatte aber wieder alle meine Jacken an und habe damit gut geschlafen.

Gegen 06:30 Uhr habe ich mich dann über den Bullfrog Lake Trail auf den Weg zum Kearsarge Pass gemacht. Und so früh morgens war der Bullfrog Lake mit der ersten Sonne und noch Wolken vor den Bergen ein echtes optisches Highlight.

Über den Kearsarge Pass kann man aus der Sierra nach Independence oder Bishop gelangen. Der Pass ist ein größerer Umweg, aber ab und an muss man wieder Essen kaufen. Der Abstieg zum Trailhead ist relativ lang, aber als ich ankomme, können wir mit einem Trail Angel (Magic Man) zu sechst zumindest bis nach Independence mitfahren. Danach versuche ich mit Princess, Pepples und Hummingbird weiter nach Bishop zu gelangen. Das erweist sich als schwieriger als erwartet, aber nach ca. 40 Minuten hält Richard an und nimmt uns mit nach Bishop mit. Er ist total nett und schenkt uns zum Abschluss sogar noch jeweils eine Avocado von seinem Baum.

In Bishop treffe ich die anderen dann in McDonald‘s wieder. Nach 3 Burgern, Pommes und Eis ist der erste Hunger gestillt. Danach kaufe ich noch eine neue und bessere Faltflasche, weil meine alte mittlerweile ein Loch hat. Und ich hole meine Microspikes vom Postamt ab und bin damit für die nächste Sektion gerüstet.

Wir haben für die Nacht ein Zwei-Zimmer-Appartement zu acht gemietet. Zusammen mit unseren bisherigen Gruppe sind noch Noodles und Favor Flav mit von der Partie.

Wir entspannen etwas und besorgen dann noch Essen für die nächsten Tage. Da wir morgen schon wieder weiter wollen, gibt es viel zu organisieren. Deshalb wird es recht spät bis wir loskommen um noch etwas zum Abendessen zu finden. Viele Restaurants schließen hier aber schon um 21:00 Uhr, so dass wir dann mit Taco Bell Vorlieb nehmen müssen.

Zurück im Appartement organisieren wir noch unsere Sachen und trinken ein paar Bier. Erst gegen 01:00 Uhr kommen wir zu unserem wohlverdienten Schlaf.

Tag 48: Tyndall Creek Tentsite (774.1) nach Bullfrog Lake Trail (788.5) – 14.4 Meilen

Heute Morgen habe ich etwas länger geschlafen und bin erst gegen 07:15 Uhr aufgebrochen. Bis dahin war fast alle schon weg, aber das war mir auch ganz recht. Denn gestern wollten wir eigentlich zusammen zum Mount Witney aufsteigen, aber das hat anfangs nur so halb geklappt bzw. war etwas stressig. So etwas in der Gruppe zu koordinieren ist immer nicht ganz einfach und erfordert einiges an Kompromissbereitschaft. Daran hat unsere Gruppe wohl noch etwas zu arbeiten. Heute jedenfalls will ich aber den Weg zum Forester Pass in Ruhe genießen.

Der Forester Pass ist mit 4009m das „Dach des PCT“ somit der höchste Punkt auf dem Trail. Der Weg bis dahin ist schon wunderschön und ich mache in Ruhe Frühstückspause an einem Gebirgspass.

Da wir schon relativ hoch sind, ist nur der letzte Anstieg zum Pass wirklich steil und spektakulär. Auf dem Weg treffe ich noch Champagne und Tall Boy und nach erfolgreichem Anstieg machen wir zusammen Pause auf dem Pass und genießen die spektakuläre Aussicht. Ich mag die beiden, denn das Wandern mit ihnen ist entspannt und man kann auch mal in Ruhe verweilen ohne irgendwelchen Stress.

Wir steigen zu dritt auf der anderen Seite durch ein paar Schneefelder wieder ab und machen Mittagspause am Lake Outlet. Es ist einfach nur superschön dort und nach dem Essen gehen wir sogar noch ins Wasser. Aber nur für ein paar Sekunden, den das Wasser ist mehr als kalt und der See war vor einem Monat noch zugefroren. Aber wir sind ja tapfer und wärmen uns danach noch etwas in der Sonne auf bevor wir weitergehen.

Auch der weitere Abstieg ist so schön, dass man eigentlich alle paar Minuten ein Foto machen könnte. Wir laufen noch ein paar Meilen und campen am Exit-Punkt zum Kearsarge Pass, über den wir morgen nach Bishop gelangen möchten.

Insgesamt war der Tag heute super und bisher mit einer der schönsten auf dem Trail.

Tag 47: Crab Tree Meadow (766.3) nach Tyndall Creek Tentsite (774.1) – 15.0 + 7.8 = 22.8 Meilen

Nach noch nicht mal 4 Stunden Schlaf packen wir um kurz nach 0:15 Uhr unsere Sachen. Einige Dinge, wie den Bärenkanister oder das Zelt, lassen wir am Platz zurück, damit der Rucksack etwas leichter wird. Gegen 0:30 Uhr machen wir uns auf den Weg um die 7.5 Meilen Richtung Gipfel zu meistern. Obwohl fast Vollmond ist, benutzen wir unsere Stirnlampen, um den unebenen Weg genau zu sehen. So arbeiten wir uns langsam nach oben. Als es nach oben hin noch steiler wird, ist es vielleicht gar nicht schlecht, dass wir nur den kleinen Radius unserer Stirnlampen sehen.

Der Aufstieg auf 4418m ist anstrengend. Aufgrund der Höhe gerät man schneller außer Atem als sonst. Mittlerweile sind wir zwar ganz gut trainiert, es ist trotzdem ein seltsames Gefühl, sich in so einer Höhe zu befinden. Gegen 4:45 Uhr erreichen wir den Gipfel und werden mit einem atemberaubenden Ausblick belohnt. Der Himmel leuchtet schon in verschiedenen Farben und wir schauen uns dann warm eingepackt den Sonnenaufgang an. Ich mache mir eine heiße Schokolade und kann dann Handy-Empfang auch telefonieren. Und wir machen natürlich ganz viele Fotos, denn dieser Ort ist schon etwas Besonderes.

Ich genieße noch länger die schöne Aussicht und steige dann mit Tall Boy und Champagne gegen 08:00 Uhr gemeinsam wieder ab. Erst gegen 11:30 Uhr sind wir wieder im Camp. Das war einem in der Nacht gar nicht so lange vorgekommen.

Ich verzichte auf einen Mittagsschlaf, mache mir nur etwas zu essen und nach einer längeren Pause machen wir uns dann weiter in Richtung des Forester Pass auf.

Auf dem Weg müssen wir mehrere Flüsse durchqueren, was einem Spießrutenlauf gleichkommt, da man in der Nähe des Wassers von massenweise Moskitos angefallen wird. Wir essen deswegen auf einer windigen Hochebene zu Abend und bauen dann später in Tal nur noch schnell unser schützendes Zelt auf. Ich verziehe mich schnell in mein Zelt, denn ich brauche Schlaf und morgen geht es schon wieder über 4000m.

Tag 46: Cottonwood Pass Tentsite (749.5) nach Crab Tree Meadow (766.3) – 16.8 + 1.1 = 17.9 Meilen

Am Morgen ist es noch recht kühl, aber innerhalb ein paar Meilen soll Chicken Spring Lake kommen. Der erste alpine See auf unserem Weg. Deshalb machen wir uns nach dem Aufstehen direkt zum Frühstücken dorthin auf den Weg. Als wir ankommen, ist die Sonne schon recht warm, so dass wir uns alle auch sogar noch zum Schwimmen in den See trauen. Kalt aber erfrischend!

Da es am See so schön ist, bleiben wir noch etwas länger und machen uns erst gegen 09:00 Uhr wieder auf den Weg.

Die Sierra ist landschaftlich einfach wunderschön. Wir machen Mittagspause an einem glasklaren Bach bei angenehmen sonnigen Wetter.

Den anschließenden Anstieg meistern wir und dann steigen wir wieder ab in Richtung der Abzweigung zum Mount Whitney. Der Berg gehört zwar nicht zum PCT, ist aber dennoch beliebt. Denn er ist mit 4418m der höchste Berg in den USA außer Alaska. Und wir dürfen ihn mit unserem PCT Permit besteigen, was ansonsten auch recht schwierig ist.

Gegen Abend erreichen wir die Abzweigung und wandern noch bis zur letzten erlaubten Tentsite um in der folgenden Nacht möglichst früh losgehen zu können. Wir wollen nämlich am liebsten den Sonnenaufgang auf dem Gipfel sehen, aber dafür müssen wir schon in der Nacht aufbrechen. Wir campen auf einer wunderschönen Wiese mit vereinzelten Bäumen und gehen früh schlafen, damit wir wenigstens noch ein paar Stunden Schlaf bekommen.

Tag 45: Death Canyon Creek Tentsite (730.8) nach Cottonwood Pass Tentsite (749.5) – 18.7 Meilen

Erstmal die gute Nachricht: Spicy geht es wieder gut. Wir können also unseren Plan wieder aufnehmen, übermorgen Abend am Sidetrail zum Mount Whitney zu sein, den wir am Samstag besteigen möchten.

Der Tag fängt gut an, das Wetter ist angenehm und es geht leicht und stetig bergauf. Nach fast 4 Meilen gibt es eine wunderbare Aussicht über das ganze Tal – und Handy-Empfang. Ich hatte gar nicht damit gerechnet, aber viele Hiker nutzen es für eine Pause um gleichzeitig mit der Welt zu kommunizieren. Und um ein zweites Frühstück einzunehmen. Meinen ersten Energieriegel hatte ich schon um 06:00 Uhr nach dem Aufwachen gegessen, da ich direkt Hunger hatte.

Noch ein Stückchen weiter hinauf mache ich mit Mastermind Mittagspause. Die Sierra ist bis jetzt wunderschön und es ist sogar nur der Anfang. Erst morgen werden wir „richtig in die Berge kommen“. Wir sind gespannt.

Nach einem angenehmen Nachmittag campen wir noch vor dem ersten alpinen See, da es hier noch wärmer ist und es vermutlich weniger Kondensation gibt.

Zu unseren freudigen Überraschung schließen noch Pickle und Tall Boy zu uns auf, nachdem sie zwei wahnsinnige Meilen-Tage abgeleistet haben. Nun ist unsere ursprüngliche Gruppe vom Anfang wieder komplett und wir freuen uns, die weitere Sierra gemeinsam zu laufen.

Wir essen noch gemeinsam zu Abend und gehen dann in unsere wohlverdienten Schlafsäcke.

Tag 44: Beck Meadow Spring Tentsite (715.0) nach Death Canyon Creek Tentsite (730.8) – 15.8 Meilen

Als ich aufwache und auf dem Zelt schaue, sehe ich schon Burn Notice und Mastermind. Auch Spicy war hier. Also sind wir fast komplett. Tall Boy und Champagne haben es gestern nicht mehr hierher geschafft, werden hoffentlich aber noch zu uns aufschließen. Nur Keeper musste leider schon wieder abreisen. Ich habe ihn leider am General Store nicht gesehen, aber anscheinend fühlte er sich nach seiner Ankunft nicht gut und ihm war übel. Auch am nächsten Tag ging es ihm richtig schlecht. Das ist so traurig, wir hätten ihn so gerne mit dabei gehabt!

Nach wenigen Meilen frühstücke ich mit Miso und Mastermind an einem kleinem Fluss und wir sitzen dabei im grünen Gras. Wie anders und schön grün hier alles aussieht!

Wir lernen auch schnell eine weitere Eigenschaft der Sierra kennen: Es geht in Wellen mit Berg und Tal immer bergauf. Als wir mittags auf einem Berg ankommen, machen wir erstmal Mittagspause. Danach geht es zum Glück erstmal wieder bergab. Auf einer schönen Wiese treffen wir Spicy wieder und wir ziehen nach einer kurzen Pause zu viert weiter.

Plötzlich geht es Spicy nicht gut und ihr ist übel. Wir sind uns nicht sicher ob es an der Höhe liegt oder ob vielleicht etwas in Kennedy Meadows nicht in Ordnung war. Jedenfalls beschließen wir an der nächsten Wasserquelle vorzeitig unsere Zelte aufzuschlagen, damit Spicy sich ausruhen kann. Hoffentlich geht es ihr morgen wieder besser.

Es ist noch früh am Abend und man kann entspannt essen. Als ich mein Essen zubereiten will, fällt mir auf, dass dummerweise meine Sonnencreme vorne im Rucksack ausgelaufen ist. Also muss ich erstmal die Sachen reinigen. Zum Glück habe ich noch eine weitere Sonnencreme und es ist immerhin fließendes Wasser in der Nähe.

Wir haben bereits festgestellt, dass auf dem Trail immer mal wieder Probleme auftreten, die man lösen muss. Da man immer unterwegs ist, erfordert es dann manchmal schnelle und praktikable Entscheidungen. Aber man lernt dabei und sowas gehört wohl einfach zu dem Abenteuer dazu.

Wir genießen die restliche freie Zeit des Abends und gehen dann zum Bedauern der Moskitos früh im geschützten Zelt schlafen.

Tag 43: Kennedy Meadows South (702.2) nach Beck Meadow Spring Tentsite (715.0) – 12.8 Meilen

Heute soll es endlich losgehen in die Sierra. Vorher muss ich aber erstmal austüfteln, wie ich den Bärenkanister mit meinem Rucksack transportieren kann. Nach ein paar Versuchen steht fest: Am besten wird er einfach oben darauf geschnallt, alles andere passt nicht so recht.

Bevor es losgeht, wollen wir auch nochmal ein richtiges Frühstück mitnehmen. Also nochmal einen Riesen-Pancake – juchuu!

Um 10:00 lassen wir uns mit dem Shuttle wieder zum General Store bringen. Hier nutzen wir noch etwas das freie Internet und verweilen noch etwas im Schatten. Mittlerweile ist es sehr heiß und da möchte man nicht direkt in der Mittagshitze loslaufen.

Wir haben ausgemacht, dass wir heute nicht ganz so viele Meilen laufen und uns auf dem Zeltplatz auf der ersten Bergkette treffen. Weiter oben zu zelten hat den Vorteil, dass es gefühlt etwas wärmer ist und es auch nicht so viel Kondensation gibt wie im Tal.

Kurz bevor wir losgehen wollen, geht ausgerechnet noch meine Sonnenbrille kaputt. Also muss ich noch schnell Ersatz besorgen. Die Auswahl ist etwas begrenzt, aber ich finde immerhin eine, die angenehm zu tragen ist und polarisierte Gläser hat.

Um 14:30 Uhr kommen wir endlich los. Eigentlich wollen auch Champagne und Tall Boy mitlaufen, aber sie sind noch nicht ganz fertig. Spicy, Mastermind und die anderen sind schon früher am Morgen losgelaufen und mittlerweile bestimmt schon fast da.

Man merkt gleich, dass sich die Landschaft jetzt verändert. Es ist zwar noch etwas sandig, aber insgesamt wird alles grüner und es gibt auch mehr Wasser. Wir nutzen die Chance am ersten Fluss und kühlen uns kurz ab, bevor es den Rest des Tages bergauf gibt.

Da wir den Tag über etwas getrödelt haben, kommen wir etwas unter Zeitdruck und müssen zwischendurch eine Dinner-Pause einlegen. Danach wandern wir bis es dunkel wird. Eigentlich ist es auch mal ganz interessant in der Dämmerung zu laufen, denn dann wirkt alles so ruhig und friedlich.

Gegen 21:20 Uhr erreichen wir endlich den Zeltplatz und bauen nur noch schnell unser Zelt auf.

Tag 42: Zero Day in Kennedy Meadows

An einem Zero Day könnte man eigentlich ausschlafen. Da man aber noch im Rhythmus ist, bin ich wieder kurz vor 06:00 Uhr wach. Ich nutze die Zeit um in Ruhe aufzustehen und dann etwas zu telefonieren.

Früh am Morgen werden hier auch die Generatoren angeworfen, denn es gibt hier keine konstante Stromversorgung.

Ab 08:00 gibt es Frühstück und das kann sich wirklich Hiker Breakfast nennen: Unter anderem gibt es einen Pancake, der größer ist als der Teller.

Danach gehe ich sofort zu Triple Crown Outfitter um das Essen für die nächsten Tage und eine neue Gaskartusche zu kaufen. Auch kann ich hier meinen reservierten Bärenkanister abholen, den ich für die Durchquerung der Sierra ausleihe. Microspikes sind hier leider ausverkauft, deshalb bestelle ich mir welche zur nächsten Stadt Bishop. Vorher werden sie zum Glück nicht wirklich gebraucht.

Danach ist endlich etwas Erholung angesagt und zwischendurch lässt sich noch mal ein Eisbecher verdrücken. Heute treffe ich auch Pickle, Monkey Hands, Barbora, Munchies und Helene wieder. Jetzt sind also wirklich die meisten bekannten Gesichter in Kennedy Meadows angekommen.

Am Nachmittag finde und flicke ich noch ein drittes Loch in meiner Luftmatratze (langsam werde ich darin zum Profi) und versuche schon mal, mein Essen in den Bärenkanister zu quetschen – was natürlich nicht ganz gelingt. Da muss ich wohl die nächsten 50 Meilen noch etwas wegessen, bevor es Pflicht wird, einen Bärenkanister zu verwenden.

Auch meine Schuhe habe ich hier ausgetauscht und durch neue des gleichen Typs ersetzt. Nach 700 Meilen war einfach kaum Profil mehr da und das ist für die Sierra aber notwendig.

Als Abschluss gibt es noch Burger und Bier. Insgesamt bin ich jetzt wieder gut erholt und bereit, morgen endlich in die Sierra zu starten.

Tag 41: South Fork Kern River Tentsite (696.9) nach Kennedy Meadows South (702.2) – 5.3 Meilen

Heute wollte ich es etwas ruhiger angehen, aber irgendwie wird man doch immer zu gleichen Zeit wach. Also habe ich mich um 06:30 Uhr auf den Weg gemacht um die letzten Meilen nach Kennedy Meadows zurückzulegen.

Kennedy Meadows liegt im Nichts, besteht für Hiker nur aus einem General Store und Grumpy‘s Retreat, hat aber eine große Bedeutung: Es markiert das Ende der Wüste und ist das Basislager und somit der Start in die Sierra. Deshalb bekommt jeder Hiker, der es bis hierhin schafft, einen kleinen Applaus von den schon anwesenden Hikern, da man 700 Meilen durch die Wüste geschafft hat. Und tatsächlich fühlt es sich das erste Mal wie eine wirkliche Errungenschaft an. Eine große Sektion ist abgeschlossen und jetzt erwartet einen mit der Sierra das nächste Highlight.

Nachdem ich am General Store angekommen bin, habe ich das erste mal seit 2 Tagen wieder die Möglichkeit über WLAN nach Hause zu telefonieren. Handy-Empfang gibt es in der Gegend so gut wie gar nicht. Danach warte ich auf ein Shuttle nach Grumpy‘s Retreat, wo ich Miso, Spicy, U-Turn, Mastermind, Tall Boy und Champagne wiedersehe. Auch Burn Notice ist etwas später da und sogar Pickle und Keeper sollen noch nach Kennedy Meadows kommen. Es scheint so, als wären in Kennedy Meadows alle wieder zusammengekommen und als könnten wir zusammen in die Sierra starten.

Aber vorher wird sich der Rest des Tages erstmal erholt und morgen wird es auch noch einen Ruhetag geben.

Nach einem relativ großen Grumpy‘s Burger wasche ich meine Wäsche. Die Maschinen sind nicht die besten und so kann ich nach fast zwei Stunden die noch sehr nasse Wäsche endlich in der Sonne trocknen. Und in der Zwischenzeit ist noch Zeit für einen großen Eisbecher. Auch den Luxus einer warmen Dusche gönne ich mir und danach fühlt man sich nach etlichen Tagen endlich mal wieder frisch.

Am Abend sitzen wir noch bei einem Bier auf der Außenterrasse und unterhalten uns. Und da ich wieder etwas mehr Gewicht zulegen muss, gibt es zum Abschluss des Tages noch eine Pizza.

Nach längerer Zeit auf dem Trail freut man sich immer auf solche Tage und auch auf einen weiteren Ruhetag morgen.

Tag 40: Spanish Needle Creek Tentsite (672.8) nach South Fork Kern River Tentsite (696.9) – 24.1 Meilen

Heute ging es gegen 06:30 Uhr los. Es ist etwas bewölkt und gar nicht so warm, deshalb brauchte man morgens länger noch eine Windjacke als die letzten Tage.

Vormittags treffe ich auf Tony und Drew, zwei ältere sehr nette Kerle aus den USA, mit denen man sich gut unterhalten kann. Sie sind etwas langsamer unterwegs, aber vielleicht treffe ich sie in Kennedy Meadows wieder.

Die Mittagspause verbringe ich mit Miso und Burn Notice. Miso will heute unbedingt noch nach Kennedy Meadows. Da es ca. 30 Meilen sind und man erst spät abends ankommen würde, lassen Burn Notice und ich es lieber ruhiger angehen und wandern auf nicht zu schwierigem Terrain entspannt bis nur ca. 18:00 Uhr weiter. Dann genießen wir noch unser Abendessen in der Sonne mit Blick auf die ersten Sierra-Berge.

Die restlichen 5 Meilen nach Kennedy Meadows werden wir dann morgen früh in Angriff nehmen.