Tag 39: Walker Pass Campground (651.3) nach Spanish Needle Creek Tentsite (672.8) – 21.5 Meilen

Nach dem anstrengenden Tag gestern haben wir heute etwas länger geschlafen und sind erst gegen 07:00 Uhr gestartet. Am Anfang ging es die Berge hinauf, die wir gestern schon gesehen hatten. Morgens geht das aber in der Regel recht gut, denn es ist noch nicht so warm und die Beine sind noch ausgeruht. Oben angekommen habe ich erstmal Pause gemacht und zum Glück hatte ich Handy-Empfang um mit Hilke zu telefonieren. Denn heute ist unser Hochzeitstag! Klar wäre ich da lieber zuhause, aber noch habe ich ein paar Meilen vor mir.

Gegen Mittag kommt schon der nächste Anstieg. Kaum ist der gemeistert, erleben wir bei der Mittagspause eine freudige Überraschung: Burn Notice ist wieder da! Nach längerer Zeit erst vor und dann hinter uns, haben wir uns heute wieder getroffen und die Wanderung direkt zusammen fortgesetzt.

Am späten Nachmittag erreichen wir die einzige Wasserquelle des Tages und vollbepackt geht es dann den dritten Anstieg des Tages hinauf. So spät am Tag ist das echt kräftezehrend, zumal der Wind jetzt auch etwas zugenommen hat. Erschöpft erreichen wir gegen 19:00 Uhr unseren anvisierten Zeltplatz oben auf dem Berg und genießen noch kurz unser Abendessen. Leider ist mein Gas aufgebraucht, aber Miso leiht mir netterweise ihren Kocher, so dass ich doch noch eine warme Mahlzeit bekomme. Zum Glück erreichen wir bald Kennedy Meadows, wo ich dann eine neue Gaskartusche kaufen kann.

Nach drei längeren Anstiegen heute, freuen wir uns dann alle auf unseren Schlafsack.

Tag 38: Willow Spring Tentsite (624.3) nach Walker Pass Campground (651.3) – 27.0 Meilen

Heute gibt es nach 7 Meilen ein Water Cache und danach einen steilen Abstieg. Um der Mittagshitze zu entkommen, stehen wir um 05:00 Uhr auf und laufen eine halbe Stunde später los.

Gegen 08:00 Uhr erreichen wir den Water Cache. Wir füllen auf 4 Liter Wasser auf und frühstücken noch schnell, bevor es dann an den Anstieg geht. Bisher war die heutige Aussicht toll gewesen. Es wird wieder bergiger und auch etwas windiger. Deshalb ist der Anstieg gar nicht so schlimm wie befürchtet. Die Beine sind mittlerweile auf solche Anstiege trainiert. Man merkt aber den hohen Energiebedarf daran, dass man oben direkt wieder Hunger hat, obwohl man vor kurzem erst gefrühstückt hatte. Die Jagd nach Kalorien gehört hier also einfach dazu. Es ist wie Benzin, welches den Motor am Laufen hält.

Gegen 12:00 Uhr machen wir Mittagspause. Wir sind bisher schon 14 Meilen gelaufen und überlegen deshalb noch bis zum Walker Pass Campground weiterzulaufen. Wir versuchen es und es sollte sich auszahlen: Als wir nach einem angenehmen Nachmittag gegen 18:00 Uhr den Campground erreichen, treffen wir dort auf Little Fish, einen Trail Angel, der circa drei Stunden gefahren ist um uns glücklich zu machen. Es gibt kühle Getränke, Äpfel und sogar Pizza! Nach so einem Tag ist das ein Traum! Ich kann nur immer wieder betonen, das die Trail Angel hier wirkliche Engel sind und wir wissen das so zu schätzen und sind ihnen so dankbar für ihre außergewöhnliche Hilfsbereitschaft!

Der Campground befindet sich an einem Hang und aus dem Zelt hat man einen tollen Blick auf die Berge. Da müssen wir morgen natürlich wieder hoch… aber darüber möchte ich mir erst morgen Gedanken machen.

Tag 37: Robin Bird Spring Tentsite (604.4) nach Willow Spring Tentsite (624.3) – 19.9 Meilen

Ich werde kurz vor 6 Uhr wach und packe schnell meine Sachen zusammen, denn außerhalb des Schlafsacks ist es noch ziemlich kalt. Vermutlich weil der Zeltplatz im Wald liegt und auf der Schattenseite des Berges. Aber mit den ersten Meilen und Sonnenstrahlen wärme ich mich schnell wieder auf.

Da ich am Vormittag ein Hörbuch höre (QualityLand von Marc-Uwe Kling) laufe ich prompt an der nächsten Wasserquelle vorbei. Beim Zurücklaufen treffe ich aber andere Hiker und sie geben mir den Tipp, dass in sieben Meilen ein Water Cache ist. Glück gehabt! Also laufe ich lieber wieder vorwärts und erreiche den Water Cache gegen Mittag.

Am Morgen sah es mit viel Wald noch so aus, als würde man die Wüstenregion langsam hinter sich lassen, beim Water Cache wird einem klar, dass das mitnichten der Fall ist. Es ist wieder sehr heiß, es gibt kaum Schatten und ohne die Water Caches müsste man Wasser über mehr als 30 Meilen tragen.

Ich mache am Water Cache eine Pause unter einem Joshua Tree und sehe einem Cowboy zu, wie er Rinder die Straße entlang treibt. Als ich gerade wieder in der Hitze weiterwandern will, hält plötzlich ein Jeep und wir hören nur „Do you want some ice cream?“. Es ist ein Trail Angel und sein Name ist Dean. Und dank ihm können wir überraschenderweise in der Wüste Schoko-Eis essen. Etwas surreal, aber großartig. Und in der Wüste schmeckt Eis gleich doppelt gut!

Den Rest des Nachmittags geht es langsam in der Hitze bergauf. Wir campen in einer kleinen Oase aus Joshua Trees und gehen nach dem Essen früh ins Bett. Morgen müssen wir Wasser über noch größere Strecken schleppen und deswegen wollen wir früh aufstehen.

Tag 36: Golden Oaks Spring (583.3) nach Robin Bird Spring Tentsite (604.4) – 21.1 Meilen

Obwohl der Zeltplatz geschützt aussah, war es in der Nacht doch sehr windig. Ich habe unruhig geschlafen und wurde vom Wind öfters mal wach. Dafür haben wir etwas länger geschlafen und sind erst zwischen 6 Uhr und 7 Uhr los.

Die Strecke heute sah in der App von Höhenprofil gar nicht so schwer aus, hatte aber trotzdem einige Aufs und Abs zu bieten. Der Vormittag war noch relativ entspannt, aber nach der Mittagspause zog es sich dann doch etwas, da wir heute über 20 Meilen schaffen wollten.

Der Handy-Empfang war heute eher mau. Langsam nähern wir uns der Sierra und da wird es sicherlich noch schwieriger und es werden auch Abschnitte komplett ohne Empfang kommen. Aber dafür haben wir dann unsere Personal Locator Beacons, mit denen man über Satellit kommunizieren kann.

Nach dem Erreichen der Quelle am Abend und dem Auffüllen von Wasser gibt es sogar noch Trail Magic von Oddz. Er ist ein total netter Kerl, den wir schon in Hiker Heaven und bei der Nachtwanderung getroffen haben. Wir sitzen etwas mit ihm zusammen, plaudern und trinken Bier oder Soda.

Da es aber doch schnell kalt wird, laufen wir dann noch die letzten zwei Meilen zu einem Zeltplatz weiter und schlagen dort unsere Zelte auf. Es ist inzwischen schon recht spät geworden, so dass jeder nach dem Essen sofort in seinen Schlafsack verschwindet.

Tag 35: Highway 58 / Tehachapi (566.5) nach Golden Oaks Spring (583.3) – 16.8 Meilen

Heute habe ich nochmal sehr gut geschlafen. Der restliche Tag gestern war sehr windig gewesen. Heute sah es dafür schon wieder besser aus.

Da wir das restliche Brot zum Frühstück essen, wollen wir vor dem Aufbruch nochmal in der German Bakery ein neues für den Trail kaufen. Vorher verabschieden wir uns von Spicy, die gestern im Krankenhaus war und sich jetzt 4 Tage schonen muss. Wenn alles gut geht, treffen wir sie wieder in Kennedy Meadows.

Mit neuem Brot ausgestattet, schaffen wir es nach kurzer Zeit zum Trail zu hitchen. Gegen 10:30 Uhr geht es dann endlich wieder weiter auf dem Trail. Es folgt direkt ein größerer Berg, aber mit ausgeruhten Beinen ist das kein Problem. Oben angekommen mache ich Mittagspause und für Hiker-Verhältnisse gibt es fast ein Festmahl: Sechskorn-Brot mit Avocado, Salami, Käse und Tomaten. Und als Nachtisch noch eine Zimtschnecke aus dem Hotel.

Dementsprechend gut gelaunt und angenehm verläuft dann der Nachmittag. Das Terrain ist nicht wirklich anspruchsvoll und so vergehen die Meilen bis zur nächsten Wasserquelle wie im Flug. Dort campen wir und ich lerne auch noch Zero kennen. Nach dem Abendessen verschwinden wir aber schnell im Zelt, denn es scheint eine kalte Nacht zu werden.

Tag 34: Zero Day in Tehachapi – 0.0 Meilen

So gut habe ich lange nicht mehr geschlafen und fühle mich nach dem Aufwachen direkt viel erholter. Nur meine Beine sind noch etwas müde, aber das geht schon klar.

Das Frühstück im Hotel ist eher elementar und ich bin immer etwas schockiert, wieviel hier abgepackt ist und wieviel Müll nach einem Essen zusammenkommt.

Nach dem Frühstück bleibt noch Zeit für ein paar Telefonate und für das Begutachten der Ausrüstung, bevor es dann zu Walmart für den Resupply geht. Je größer das Geschäft, desto überforderter ist man immer mit dem Einkauf und der Planung für die nächsten Tage. Wir wollen das meiste Essen jetzt schon für die Strecke bis nach Kennedy Meadows kaufen, da die anderen Städte sehr weit vom Trail entfernt sind. Da wir bis jetzt überlebt haben, sind wir auch nach dem Einkauf zuversichtlich, dass es diesmal wieder klappen wird.

Nach dem Einkauf gehe ich mit Larry zur Bakery zurück, esse ein Sandwich und warte mit ihm, bis er von seinen Eltern abgeholt wird. Er möchte sich ein paar Tage erholen um dann zu entscheiden, ob er in Kennedy Meadows wieder zu uns stoßen wird. Das wäre großartig, aber die Knie müssen es natürlich zulassen.

Eigentlich war erst der Plan heute Nachmittag wieder auf den Trail zurückzukehren, aber es gibt eine offizielle Wind-Warnung für unsere Region von der PCTA, so dass wir uns entscheiden, doch erst am nächsten Morgen zu starten. So können wir uns auch noch weiter für die nächsten sieben Tage bis Kennedy Meadows erholen. Wir wollen aber lieber direkt in der Stadt übernachten, da Hitchen hier nicht ganz so einfach ist. Miso kann bei Spicy mit im Zimmer eines Motels übernachten und ich schaffe es noch, ebenfalls ein Zimmer zu ergattern. Das Motel ist zwar nichts besonderes, aber immerhin nicht so teuer wie die anderen Hotels.

Ich organisiere dann noch mein Essen für die nächsten Tage und wir essen gemeinsam zu Abend im Motel. Es gibt deutsches Graubrot aus der German Bakery. Das ist zwar nicht vergleichbar mit Deutschland, aber doch gar nicht so schlecht wie befürchtet.

Hoffentlich ist bis morgen der Wind wieder etwas ruhiger, so dass wir ohne Probleme auf den Trail zurückkehren können.

Tag 33: Windpark Dirt Road (558.0) nach Highway 58 / Tehachapi (566.5) – 8.5 Meilen

Um die letzten 8.5 Meilen rechtzeitig bis 08:30 Uhr zu absolvieren, stehen wir sicherheitshalber um 04:00 Uhr auf. Die Nacht war sehr unruhig, da es sehr windig war. Ich musste einmal nachts raus um einen Hering wieder neu zu verankern, Misos Zelt war dem Wind noch mehr ausgesetzt und sie hat sich irgendwann einfach draufgelegt, weil es ständig Probleme gab.

Auf dem Weg durch den Windpark kommen wir gut voran, es ist aber extrem windig. Die Hunderte von Windrädern stehen schließlich auch nicht ohne Grund da! Jedenfalls muss man sich mit dem Rucksack stark gegen den Wind lehnen und mit den Trekking-Stöcken die Balance halten, damit man nicht umgepustet wird. Obwohl dies sehr anstrengend ist, ist es auch eine interessante Erfahrung, so einen großen Windpark mal aus nächster Nähe zu sehen und zu spüren.

Wir liegen gut in der Zeit und sind sogar schon eine Stunde früher am Highway. Wir haben Glück und eine ältere Frau, die gerade ihren Mann am Trail abgesetzt hat, nimmt uns inklusive ihrer zwei Hunde mit nach Tehachapi. Dort holen wir uns erst was von der German Bakery und gehen dann noch für ein Frühstück zu Kelcy’s Restaurant, was richtig traditionell amerikanisch eingerichtet ist.

Am Montag ist hier Feiertag (Memorial Day) und deshalb sind fast alle Hotels in der Stadt ausgebucht. Wir haben noch ein Zimmer im Baymont Hotel bekommen, was etwas außerhalb liegt und wo aus Mangel an Alternativen die meisten Hiker sind und sich dort zu je mehreren ein Zimmer teilen. Hier treffen wir auch Larry wieder und verbringen etwas Zeit mit ihm. Wir bestellen Pizza und schauen zusammen das Champions League Finale. Zusätzlich freuen wir uns auch wieder über Dusche und frische Wäsche.

Abends hitchen wir nochmal in die Stadt und essen zusammen mit Spicy, Burn Notice und U-turn, die jetzt ebenfalls nach Tehachapi gekommen sind.

Nach der Anstrengung der letzten Tage freue ich mich dann aber schon auf mein Hotel-Bett und schlafe nach unserer Rückkehr praktisch sofort ein.

Tag 32: Tylorhorse Canyon (541.5) nach Windpark Dirt Road (558.0) – 16.5 Meilen

Leider geht der Plan nicht ganz auf, denn an dem Bach gibt es kein Schatten und nach 3 Stunden Schlaf ist es durch die Sonne schon wieder zu heiß im Zelt, so dass mir nichts anderes übrig bleibt, als alles zusammenpacken und weiterwandern.

Zusätzlich hatte in der Nacht auch noch Spicy große Schmerzen in ihrem Fuß und kann nur noch bedingt weiterlaufen. Sie entschließt sich nach Mojave zu hitchen, um dort den Fuß etwas zu schonen. Ein zweiter Ausfall in so kurzer Zeit wäre doppelt tragisch. Hoffen wir, dass es nicht soweit kommt.

Mittlerweile sind wir schon wieder in den ersten kleinen Bergen und heute ist es glücklicherweise auch deutlich kühler als gestern, so dass das Wandern am Tag ganz gut funktioniert. Wir wollen heute einfach so weit wandern wie wir können, damit wir am nächsten Morgen nur noch wenige Meilen bis zum Highway haben, an dem um 08:30 Uhr ein Bus nach Tehachapi fährt. Das klappt auch soweit und nachdem der größte Anstieg am Vormittag überwunden ist, kann man bei einer Mittagspause etwas entspannen. Dafür, dass wir nur so wenig Schlaf hatten, läuft der 2. Tag durch die Wüste eigentlich gut.

Am Nachmittag erreichen wir die Berge vor Tehachapi, wo es auch einen Windpark mit hunderten Windrädern gibt. Dort oben ist es ganz schön windig, aber auch beeindruckend, wieviel Energie dort durch Windkraft erzeugt wird.

Gegen Abend kommen wir an einen etwas geschützteren Platz, wo der Wind nicht ganz so stark ist. Wir entschließen uns hier zu campen, da es auf der weiteren Strecke noch windiger sein wird. Da der Boden nicht sonderlich fest ist, müssen wir die Heringe noch zusätzlich mit Steinen sichern, damit das Zelt hält. Mit der Hoffnung etwas länger schlafen zu können gehen wir früh ins Bett.

Tag 31: Horse Trail Camp (508.1) nach Tylorhorse Canyon (541.5) – 33.4 Meilen

Wir sind wieder früh aufgestanden um die verbleibenden 9.5 Meilen nach Hikertown noch in angenehmer Temperatur laufen zu können. Nach Hikertown werden wir einen Ausläufer der Mojave Wüste durchqueren und das merkt man schon jetzt.

Wir erreichen Hikertown ohne Probleme am frühen Vormittag. Der Ort sieht aus wie ein Filmset und besteht nur aus ein paar kleinen Häusern. Die Besitzer sind aber Hikern wohl gesonnen und wir dürfen auch zumindest mit dem Gartenschlauch rudimentär unsere Wäsche waschen.

Von Hikertown gibt es ein kostenloses Shuttle zu einem kleinen Markt, wo man Essen kaufen und auch zu Mittag essen kann. Das machen wir, auch wenn man dann schon mal mit 13 Leuten in einem Truck fährt.

Den Rest des Nachmittags verbringen wir ebenfalls beim Markt im Schatten um uns auszuruhen und um bei den wirklich heißen Temperaturen das eine oder andere kühle Getränk zu sich zu nehmen. Alle sind auch schon etwas aufgeregt, denn heute Abend werden wir unsere erste Nachtwanderung machen. Denn durch die Wüste möchte man nicht zur Mittagszeit und bei 48 Meilen werden wir ca. 2 Tage brauchen.

Wieder zurück, bereiten sich alle auf die Nachtwanderung vor. Es entwickelt sich sogar als besonderes Event mit etwas Party-Stimmung, denn es gibt auch Knick-Lichter und Leuchtfarbe. Es werden noch ein paar Fotos gemacht und dann geht es gegen 18:30 Uhr in ausgelassener Stimmung los. Am Anfang der Strecke läuft man dafür am Los Angeles Aquädukt lang. Hier kann man auch auf großen Rohren im Boden laufen, welche die Stadt mit Wasser versorgen.

Wir wollen in der Nacht 24 Meilen laufen um die Strecke in 2 Nächten zu schaffen. Und am Anfang läuft auch alles großartig. Doch nach etlichen Stunden in der Nacht ist man irgendwann auch einfach fertig. Es kommt noch dazu, dass Larry (Keeper) mit Knieproblemen zu kämpfen hat und auch Ibuprofen hilft nicht mehr darüber hinweg. Für ihn endet der Trail vermutlich, was mehr als schade wäre und was uns alle betroffen macht. Nach 20 Meilen in der Nacht nutzt Larry die Chance, mit einem Trail Angel zurück nach Hikertown zu fahren und wir kämpfen uns die letzten 4 Meilen weiter durch die Dunkelheit zu einem kleinen Bach. Gegen 5 Uhr komme ich dort erschöpft an, baue schnell mein Zelt auf und hoffe, nun etwas länger schlafen zu können.

Tag 30: Lake Hughes Road Tentsite (485.8) nach Horse Trail Camp (508.1) – 22.3 Meilen

Heute sollte es wieder genauso heiß werden, deshalb kam auch die gleiche Strategie zum Einsatz: Um kurz nach 05:00 Uhr ging es los und mit einem Donut von einem Trail Angel als Stärkung ging es sofort den ersten Berg rauf. Dort gab es auch das erste Wasser und da die Wasserversorgung heute etwas schwierig aussah, hab ich direkt 4 Liter mitgenommen. So konnte ich auf dem Weg einige fragwürdige Wasserquellen überspringen.

Heute gab es auch etwas zu feiern: Wir haben die ersten 500 Meilen geschafft! Das haben wir natürlich mit dem entsprechenden Lied (I‘m Gonna Be (500 Miles)) gefeiert.

Danach wollten wir noch weiter bis zur nächsten Wasserquelle um dort eine längere Mittagspause zu machen. Mittlerweile war es aber schon richtig heiß und der Anstieg bis dahin also entsprechend anstrengend. Oben gab es zur Belohnung relativ wenig Schatten und jede Menge Fliegen. Deshalb hab ich gar nicht so lange Pause gemacht und mich dann langsam wieder auf den Weg zum Camp gemacht. Zum Glück war es mittlerweile auch windiger und somit angenehmer.

Der Abschnitt am Nachmittag war wieder wunderschön. Obwohl wir kurz vor der Wüste sind, ist hier noch alles grün mit Wäldern und Gräsern. Auch das Camp war sehr schön angelegt und da ich schon etwas früher da war, konnte ich noch etwas bei abendlicher Sonne entspannen und in Ruhe essen.