Tag 89: State Highway 299 / Burney (1411.3) nach Peavine Creek Tentsite (1432.7) – 21.4 Meilen

Die Nacht in der Turnhalle habe ich erstaunlich gut geschlafen. Bei so vielen Hikern ging ich eigentlich davon aus, dass man nicht so viel Schlaf bekommt, aber um 22:00 Uhr ging das Licht aus und dann war es ruhig (sogar ohne Schnarchen).

Um 08:30 Uhr haben wir uns mit Boob, Hummingbird und ein paar weiteren zum Frühstück im Blackberry Patch Restaurant verabredet, was wieder klassisch amerikanisch ist. Das Essen ist lecker, wir müssen nur etwas warten, weil hier in den USA fast jeder Laden Personalmangel hat (wo sind die ganzen Leute?). Dafür bekommen wir danach den bisher schnellsten Hitch. Nach 10 Sekunden hält eine nette Frau und fährt uns zurück zum Trail.

Nach ca. 8 Meilen kommen wir schließlich zu den Burney Falls, einem beeindruckenden Wasserfall. Den schauen wir uns natürlich an und vom zugehörigen Shop gibt es auch noch ein Eis und eine Cola.

Obwohl es heute wieder ziemlich heiß ist, wandern wir dann weiter auf den nächsten Berg. Vorher überqueren wir noch den Lake Britton Damm. Hier finden gerade Bauarbeiten statt und normalerweise werden alle PCT Hiker von Arbeitern darüber eskortiert. Da aber Samstag ist, arbeitet keiner und wir eskortieren uns selbst.

Am späten Nachmittag kommen wir an einen Fluss, wo man sich schön abkühlen kann. Als wir ankommen, sind aber schon fast 20 Hiker da. Irgendwie bin ich seit Chester wieder in eine Bubble mit sehr vielen Hikern geraten. Wahrscheinlich hängt es auch damit zusammen, dass einige das verbrannte Gebiet übersprungen haben und jetzt wieder dabei sind. Jedenfalls ist der Trail momentan etwas zu voll für mich. Ich hoffe, dass sich das in den nächsten Tagen wieder etwas entzerrt.

Aus Mangel an guten Zeltplätzen, wandere ich dann mit Mastermind noch bis 20:30 Uhr weiter. Dann haben wir aber einen guten Platz gefunden. Meine Ramen-Nudeln muss ich dann zwar mit Stirnlampe essen, aber immerhin haben wir dadurch heute trotz spätem Start und mehreren Pausen noch über 20 Meilen geschafft.

Tag 88: Citter Butte Tentsite (1396.8) nach State Highway 299 / Burney (1411.3) – 14.5 Meilen

Nach dem Aufstehen esse ich nur einen Snack um direkt loslaufen zu können. Das zweite Frühstück gibt es als Belohnung für das Erreichen der 1400 Meilen.

Heute ist es nicht mehr so weit bis zum Highway und so machen wir nur einmal Pause im Schatten an einem See. Es ist wieder ziemlich heiß und man muss darauf achten, dass man regelmäßig trinkt um nicht zu dehydrieren.

Wie geplant erreichen wir gegen 12:30 Uhr den Highway und kommen aufgrund netter Fahrer/innen schnell nach Burney. Dort treffen wir erstmal in McDonald’s Spicy und Miso wieder, die schon etwas früher angekommen sind.

Nach dem Essen gehe ich zum Post Office um nach meinen Schuhen zu schauen. Als ich nach dem Paket frage, halte ich kurz die Luft an, aber es ist tatsächlich da! Die Weiterleitung hat zum Glück einwandfrei funktioniert und somit habe ich für eine kleine Gebühr einen Tag gespart und musste nicht unnötig warten. Und nach über 700 Meilen mit meinen alten Schuhen, sind die neuen wieder eine richtige Wohltat.

Wir übernachten in Burney bei der Kirche, die sehr freundlich gegenüber Hikern sind. Wir können dort in einer Turnhalle übernachten, wo es auch Duschen und eine Küche gibt. Man kann sich sogar Wechselklamotten leihen um einfacher seine Wäsche waschen zu können.

Nach einer Dusche und mit frischer Wäsche fühlt man sich direkt wieder besser und ich kann dann in Ruhe das Essen für die nächsten Tage kaufen. Abends treffen wir uns mit anderen wieder bei McDonald’s. Das ist jetzt nicht so abwechslungsreich, aber wenn man so schnell das Essen wieder verbrennt, zählen allein die Kalorien – das haben wir zumindest von professionellen Thruh-Hikern gelernt. Ich habe zur Sicherheit aber im Supermarkt auch etwas Obst gekauft.

Danach chillen wir noch etwas in der Turnhalle bevor dort um 22:00 Uhr die Lichter ausgehen.

Tag 87: Hat Creek Tentsite (1369.7) nach Citter Butte Tentsite (1396.8) – 27.1 Meilen

Heute bin ich wieder früh aufgestanden und kurz nach 06:00 Uhr losgelaufen. Als erstes steht heute Old Station auf dem Programm. Dort gibt es nicht viel, aber eine Tankstelle mit Shop und JJ‘s Café sind für uns interessant.

Als wir um 09:00 Uhr dort ankommen, trinke ich mit Mastermind im Café einen Milkshake, der da besonders gut sein soll. Wir haben noch so halbwegs Glück, denn ich bekomme den letzten ganzen und Mastermind immerhin noch einen halben, bevor er ausverkauft ist. Als Ersatz gibt es aber auch noch im Shop der Tankstelle ein paar Snacks.

Kurz nach Old Station nehmen wir einen kurzen Sidetrail um die Subway Cave zu besuchen. Es ist eine vor weniger als 20.000 Jahren durch einen Lavastrom geformte Höhle, in der es vergleichsweise kühl ist. Bei den heißen Temperaturen genau das Richtige!

Nach den zwei Ausflügen widmen wir uns aber wieder unserem Job: Auf dem PCT Meilen absolvieren. Die Sektion ähnelt wieder sehr stark der Wüste. Es gibt für die nächsten 16 Meilen kein Wasser, es ist heiß und es gibt kaum Schatten. Trotzdem geht es immer weiter voran und wir machen Mittagspause, als wir ein bisschen Schatten gefunden haben.

Zwischendurch treffe ich mal wieder Hummingbird aus Deutschland, die leider gerade mit Problemen an der Achillessehne zu kämpfen hat. Hoffentlich geht es ihr bald besser. Und ich sehe seit längerem Alfred wieder. Ihn hatte ich als erstes in San Diego kennengelernt.

Gegen Abend erreichen wir ein Water Cache. Hier gibt es einen Wassertank, der netterweise regelmäßig von Jim befüllt wird. Wir sind dankbar, denn für die nächsten 13 Meilen gibt es wieder kein Wasser.

Da es neben dem Wassertank noch Sitzgelegenheiten gibt, essen wir da auch noch unser Abendessen und Mastermind und ich wandern danach noch während des Sonnenuntergangs weitere drei Meilen bis zum nächsten Zeltplatz. Gegen 20:30 Uhr kommen wir an und gehen dann zügig schlafen. Jetzt sind es morgen nur noch 14.5 Meilen bis Burney, so dass wir um die Mittagszeit da sein können.

Tag 86: Boundary Spring (1344.9) nach Hat Creek Tentsite (1369.7) – 24.8 Meilen

Heute bin ich schon früh wach und mache mich bereits um 06:20 Uhr auf den Weg. Ich überquere die Grenze zum Lassen National Park, wo man nur mit Bärenkanister übernachten darf. Aber die 19.3 Meilen sollten heute locker machbar sein.

Im Lassen National Park ist auch noch fast alles verbrannt. Die Campingplätze und die Drakesbad Guest Ranch sind geschlossen, so dass es keinen Grund gibt, irgendwo länger zu verweilen. Einzig ein kleiner Sidetrip zum Terminal Geysir ist interessant und beeindruckend.

Gegen Mittag kommen wir allerdings an den Lower Twin Lake, der wie eine Oase in diesem Gebiet ist. Das Wasser ist angenehm und erfrischend und an einem kleinen Strand ruhe ich mich beim Essen mit Mastermind und Spinewalker etwas aus.

Den Rest des Nachmittags geht es vorwiegend durch flaches Gebiet. Es gibt wenig Schutz vor der Sonne, aber wir kommen gut voran. Wir überschreiten wieder die andere Grenze des Lassen National Park und nach einiger Zeit erreichen wir endlich wieder normales, lebendiges Waldgebiet. Damit sollten wir das verbrannte Gebiet erstmal überstanden haben.

Wir zelten mit ganz vielen anderen Hikern am Hat Creek, wo es viel Platz und kaum Moskitos gibt. Beim Abendessen mit Mastermind und Field Trip, lerne ich auch Hosita und Teddybear kennen, die ebenfalls aus Deutschland kommen. Wir lassen den Abend in Ruhe ausklingen und gehen gewohnt früh schlafen.

Tag 85: US Highway 36 / Chester (1331.3) nach Boundary Spring (1344.9) – 13.6 Meilen

So richtig ausschlafen können wir heute nicht. Denn um 07:00 Uhr geht die Sprinkleranlage im Park an und bis dahin bauen alle lieber schnell ihre Zelte ab.

Morgens gehe ich dann mit einigen anderen in das Kopper Kettle Café zum frühstücken. Danach muss ich ins Post Office, denn meine Schuhe sind leider immer noch unterwegs und sollen frühestens morgen kommen. So lange will ich aber eigentlich nicht warten, denn die meisten gehen heute wieder auf den Trail.

Die Frau im Post Office ist sehr nett und ich lasse das Paket jetzt in die nächste Stadt Burney weiterleiten. Hoffentlich klappt es!

Nachdem ich das Essen für die nächsten Tage gekauft und auch noch ein Eis verdrückt habe, mache ich mich wieder auf den Rückweg zum Trail. Diesmal muss ich ca. 20 Minuten warten bis mich ein netter Holzarbeiter mitnimmt.

Das Ziel für heute ist es, möglichst nah an die Grenze zum Lassen National Park zu kommen. Im Park braucht man eigentlich einen Bärenkanister, aber man kann die 19.3 Meilen am Stück auch ohne Kanister durchlaufen. Das ist dann der Plan für morgen.

Da hier auch noch alles verbrannt ist, ist es gar nicht so einfach einen Zeltplatz außerhalb der Reichweite von toten Bäumen zu finden. Aber ich habe Glück und schlage mein Zelt auf einem freien Berghang mit nettem Ausblick auf.

Tag 84: Frog Spring (1302.4) nach US Highway 36 / Chester (1331.3) – 28.9 Meilen

Nach einer erholsamen Nacht und einem schnellen Frühstück geht es direkt los – weiter durch verbranntes Gebiet. Der Anblick von verbranntem Wald über so viele Meilen ist auf Dauer schwer zu ertragen. Ein Feuer kann innerhalb von Sekunden solche Schäden anrichten, und ein Baumbestand braucht bestimmt 50 Jahre, bis er sich erholt hat. Klar hat es immer schon Waldbrände gegeben, aber die Häufigkeit hat durch die Klimaerwärmung doch merklich zugenommen. Und hier bekommt man die Auswirkungen direkt vor Augen geführt, indem man Meile für Meile durch Asche und Staub wandert.

Nach dem langen Anstieg gibt es heute erstmal ein leichtes Auf und Ab, bevor es dann nach Chester wieder nach unten geht. Zur Mittagszeit erreiche ich wieder mal ein Stück lebenden Wald. Mittlerweile freut man sich richtig darauf und so kann ich die Mittagspause angenehm im Schatten verbringen. Heute gibt es Tortilla mit Avocado, Salami, Käse und Mayo – gar nicht so schlecht.

Am Nachmittag setze ich meinen Weg weiter in Richtung Chester fort. Gegen 17:00 Uhr erreiche ich dabei einen Meilenstein – und damit verbunden einen neuen Motivationsschub: Der PCT Midpoint! Die Hälfte der Strecke ist geschafft! Da wird der Rest doch auch noch klappen, oder?

Eigentlich will ich kurz vor dem Highway zelten. Hier ist aber immer noch alles verbrannt. Und neben toten Bäumen zu schlafen ist einfach zu gefährlich. Sie werden nicht ohne Grund auch „Widowmaker“ genannt. Deshalb wandere ich immer weiter bis ich schließlich gegen 20:30 Uhr den Highway erreiche. Um die Uhrzeit kommen kaum noch Autos, aber nach kurzer Zeit habe ich wahrlich Glück und ein nettes Paar fährt mich extra noch nach Chester und gibt mir sogar noch etwas zu essen und zu trinken.

In Chester gibt es einen öffentlichen Park, wo wir als PCT-Hiker zelten dürfen. Als ich in der Dämmerung ankomme sind zu meiner Freude alle anderen auch da: Mastermind, Miso, Spicy, Field Trip und noch weitere. So verbringe ich noch einen schönen Abend und wir feiern noch etwas, dass wir die Hälfte des Weges geschafft haben.

Tag 83: Bracken Fern Spring (1279.4) nach Frog Spring (1302.4) – 23.0 Meilen

Meine erste Nacht allein in der Wildnis habe ich gut überstanden. Es war nur etwas windig. Aber Wind ist immer noch besser als in der Nähe von toten Bäumen zu zelten. Ich bin früh wach und mache mich gegen 06:40 Uhr auf den Weg.

Auf der Kuppe vor dem Abstieg nach Belden habe ich Glück und der Empfang ist stark genug um nach Hause zu telefonieren. Danach mache ich mich auf nach Belden.

Belden ist ein kleines Resort. Als ich gegen 10:30 Uhr ankomme, ist noch alles geschlossen. Das ist nicht so schlimm, denn ich brauche zum Glück nichts. Außerdem war hier vor kurzem alles durch Covid lahmgelegt. Also mache ich mich weiter um auf der anderen Seite des Tals wieder aufzusteigen.

Der nun kommende Anstieg ist eine Herausforderung. Denn es geht über 12 Meilen von 2250 Fuß bis auf über 7000 Fuß hinauf. Und das durch größtenteils verbranntes Gebiet mit wenig Schatten. Damit die Erinnerung an die Wüste perfekt wird, ist es inzwischen auch entsprechend heiß. Am ersten Fluss, wo noch die abgebrannte Brücke zu sehen ist, kühle ich mich kurz ab bevor es weitergeht.

Der erste Teil des Anstiegs ist wirklich mühsam und komplett ohne Schatten. Gegen 13:00 Uhr komme ich aber in ein kleines Gebiet mit einem Bach, das vom Feuer verschont geblieben ist. Hier mache ich im Schatten Mittagspause.

Den restlichen Nachmittag mühe ich mich weiter ab, nach oben zu kommen. Zum Glück gibt es auf dem Weg genügend Bäche, so dass die Wasserversorgung kein Problem ist. Gegen 18:00 Uhr habe ich es endlich geschafft. Von einem Kommentar in unser Hiking App weiß ich, dass es nicht mehr weit bis zu einem sicheren Zeltplatz ist, der nicht von toten Bäumen umringt ist. Dort angekommen, treffe ich Pippi Longstrompf und Marshmallow und wir unterhalten uns beim Abendessen nett miteinander. Ich denke, heute werde ich gut schlafen, denn hier oben ist es nicht so heiß und es ist auch nicht so windig wie gestern.

Tag 82: Bucks Lake Road Tentsite (1267.9) nach Bracken Fern Spring (1279.4) – 11.5 Meilen

Da wir kurz vor der Straße nach Quincy übernachtet haben und heute in die Stadt wollen, kann ich etwas länger schlafen. Als ich un 07:30 Uhr aus meinem Zelt komme, sind alle anderen aber schon weg. Also mache ich mich allein auf die letzten Meter bis zur Straße. Dort stoßen dann noch Nena und Blaze dazu und wir werden von einem nettem Mann namens John mit nach Quincy genommen. In der Stadt erklärt er uns dann noch alles und lässt uns dann am Waschsalon raus. Also wird erstmal Wäsche gewaschen.

Neben dem Waschsalon gibt es zwei günstige Lebensmittelläden, wo ich mich dann für die nächsten 3 Tage bis nach Chester eindecke. Jetzt ist es um die Mittagszeit und ich hole mit zu Stärkung noch einen Burger bei Polka Dot, wo man nett im Schatten unter Bäumen sitzen kann.

Quincy gilt als sehr PCT freundlich und die Leute sind sehr hilfsbereit. Es passiert mir heute sogar, dass mich plötzlich eine Frau fragt, ob ich PCT Hiker wäre und mir dann 10$ schenkt. Als ich es ablehnen will sagt sie nur, dass ich es nehmen solle und sie wisse wie es ‘da draußen’ sei. Wow, ich fragte mich erst, ob ich wirklich so armselig aussehen würde, aber die Leute sind wohl einfach nur nett hier.

Da uns John in Ost-Quincy rausgelassen hat, muss ich jetzt wieder nach Quincy zurück, aber eine nette Frau nimmt mich und eine andere Hikerin mit und ich kann mit so noch im Toy Store ein kostenloses Eis für PCT Hiker abholen. Lecker!

Mastermind ist anscheinend gestern noch nach Bucks Lake gekommen und überspringt jetzt doch Quincy. Er ist bereits wieder auf dem Trail und etwas voraus. Da ich jetzt alles Wichtige erledigt habe, hitche ich mit einer netten Bäckerin aus Quincy wieder zurück zum Trail um noch ein paar Meilen zu laufen. Im Trail-Register sehe ich, dass auch Miso und Spicy heute vorbeigekommen und nur kurz vor mir sind.

Vor mir liegt jetzt eine längere verbrannte Sektion, wo letztes Jahr das Dixie-Feuer gewütet hat. In diesen Gebieten muss man immer etwas darauf achten, wo man sein Zelt aufstellt, damit es nicht in der Reichweite von toten Bäumen ist. Ich finde aber eine freie Stelle mit toller Aussicht über das Tal. Vermutlich werde ich hier das erste Mal ganz alleine campen, aber auch das muss man mal gemacht haben. Aus meinem Zelt heraus kann ich noch einen tollen Sonnenuntergang beobachten.

Tag 81: Middle Fork Feather River (1249.7) nach Bucks Lake Road Tentsite (1267.9) – 18.2 Meilen

Heute laufe ich um kurz nach 07:00 Uhr los und der Tag beginnt direkt mit einem ca. 10 Meilen langen Anstieg aus dem Tal heraus. Zwischendurch mache ich Frühstückspause und nach ein paar Stunden erreiche ich gegen 12:30 Uhr endlich die Spitze. Dort gibt es einen Felsen, wovon man eine tolle Aussicht über das Tal hat.

Ich mache im Schatten eines Baumes meine Mittagspause und warte auch auf Mastermind, weil wir nachmittags eigentlich noch einen Ausflug nach Bucks Lake machen wollen. Dort kann man schwimmen und es gibt Bier für PCT Hiker. Allerdings treffe ich nur Nudist und Field Trip wieder. Mastermind bleibt verschwunden.

Ich wandere weiter und mache nochmal Pause an der Straße nach Bucks Lake. Eine Mitfahrgelegenheit von hier soll schwierig sein und es kommen in der Tat nur sehr wenige Autos. Da es immer noch sehr heiß ist, möchte ich nicht unbedingt nach Bucks Lake hin- oder zurücklaufen Außerdem ist es mittlerweile auch schon 16:30 Uhr. Deshalb verzichte ich lieber auf den Ausflug, damit der Tag etwas entspannter ist und ich morgen mehr Zeit in Quincy habe.

Ich wandere noch ein paar Meilen weiter und zelte dann zusammen mit Nudist und Field Trip kurz vor der Straße nach Quincy. Nudist wird morgen das vor uns liegende verbrannte Gebiet überspringen, damit sie es noch rechtzeitig bis Mitte September nach Kanada schaffen kann. Field Trip wird nur Quincy auslassen, aber vermutlich werde ich sie dann nochmal in Chester treffen. Veränderung gehört hier also ständig dazu. Das macht es zum einen interessant, weil man auch immer wieder neue Leute trifft. Zum anderen ist es manchmal auch schade, wenn sich die Wege dann wieder trennen.

Tag 80: Branch Nelson Creek (1224.0) nach Middle Fork Feather River (1249.7) – 25.7 Meilen

Heute bin ich kurz vor 07:00 Uhr ohne Frühstück los, habe auf dem Weg eine größere Tüte Nüsse gegessen und dann mein Frühstück etwas später bei der ersten Pause. Generell habe ich mir vorgenommen, zwischen den Pausen zukünftig noch mehr Nüsse unterwegs zu essen, um noch mehr Kalorien zu mir zu nehmen.

Ein wenig später habe ich dann meine erste schlechte Erfahrung mit einem Hiker gemacht: Ich bin direkt an einem Hiker vorbeigegangen, der für den Anstieg ungewöhnlich geschafft aussah. Oben auf dem Hügel habe ich ihn dann wiedergetroffen und gefragt ob alles in Ordnung ist. Und naja, er hat sich in South Lake Tahoe mit Covid angesteckt und sich zwischendurch nur 3 Tage ausgeruht. Ich habe mich dann erkundigt ob er alles hat und bin schnell weiter. Sicherlich ist es schwierig, wenn man sich auf dem Trail mit Covid ansteckt. Aber dann sollte man möglichst erst zurückkehren, wenn man negativ getestet ist und wieder halbwegs fit ist. Das war aber bisher die erste negative Begegnung, ansonsten sind hier alle Hiker wie eine große Familie und passen aufeinander auf.

Nach dem Mittagessen mit Mastermind, Nudist und Field Trip kommen wir dann durch verbranntes Gebiet. Hier hat auch ein größeres Feuer gewütet und wir werden in nächster Zeit noch durch ein viel größeres Gebiet wandern müssen.

Wir durchwandern dieses Gebiet lieber komplett und erreichen abends einen größeren Fluss mit vielen Zeltplätzen. Leider sind auch schon viele Hiker da, aber ich finde noch einen Platz und kann mit Mastermind noch zu Abend essen bevor alle früh schlafen gehen.